Baumann wird nicht von selbst gehen

Der Schock in Bremen sitzt tief. Durch ein blamables 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach am letzten Spieltag steigt der SV Werder Bremen in die 2. Bundesliga ab. Die Enttäuschung der Fans ist groß. Im Zentrum der Kritik ist dabei auch Werder-Manager Frank Baumann. Dessen Rauswurf wurde bereits unmittelbar nach dem Spiel vehement gefordert. Baumann selbst scheint an einen freiwilligen Abschied aber keinesfalls zu denken.

Seit 1980 spielte der SV Werder Bremen ununterbrochen in der 1. Bundesliga mit. Jetzt ist damit Schluss. Bremen muss nach einer katastrophal-schwachen Saison den Abstieg verbuchen. Gleichzeitig beginnt das große Aufarbeiten für die neue Spielzeit – nur mit wem?

Baumann wird nicht von selbst gehen

Scharf in der Kritik steht in Bremen Sportchef Frank Baumann. Der fasste relativ zügig nach dem Spiel wieder Worte und erklärte, dass er die Gesamtverantwortung übernehmen werde. An einen freiwilligen Abschied aber denkt der Ex-Profi offenbar nicht: „Ich will die Schuld definitiv nich woanders hinschieben. Ich habe die Gesamtverantwortung und bin für die Rahmenbedingungen zuständig. Diese waren nur bis zum 24. Spieltag so, dass wir ordentlich unterwegs waren, um mit soliden Leistungen in der Liga zu bleiben. Was an den letzten zehn Spieltagen passiert ist, war in der Dimension nicht zu erwarten.“ Und weiter: „Dieser Verantwortung müssen wir uns alle stellen. Ich keiner, der vor schwierigen Situationen wegläuft.“

Schwierige dürften die nächsten Monate an der Weser auf jeden Fall werden. Der Abstieg tut nicht nur sportlich weh, sondern auch finanziell. Werder befindet sich in einer echten Schieflage und wird sich von zahlreichen Spielern trennen müssen. „Heute herrscht eine brutale Enttäuschung. Ich glaube, jeder, der hier arbeitet und mit Bremen mitfiebert, hat eine brutale Enttäuschung und große Trauer, auch ein Stück weit Wut in sich. Das muss erstmal sacken“, so Baumann.

Ziel ist der direkte Wiederaufstieg

Immerhin: Auch in diesen schweren Stunden für den Verein gab sich Baumann immerhin kämpferisch. Mit Blick auf die kommende Spielzeit erklärte er: „Wir müssen uns so aufstellen, dass wir – was Rahmenbedingungen, Trainer und Kader betrifft – in der Lage sind, direkt wieder aufzusteigen.“ Wie schwer das jedoch werden kann, stellt der Hamburger SV seit mehreren Jahren unter Beweis.