Joachim Löw hat bis zum Frankreich-Match einen klaren Plan
Viel Zeit, um sich gescheit auf die Fußball Europameisterschaft 2021 vorzubereiten, bleibt dem danach scheidenden Bundestrainer bekanntlich nicht. Joachim Löw sind die Hände gebunden. Etwa auch, weil beim ersten Test gegen Dänemark noch vier Akteure fehlten. Kai Havertz, Timo Werner und Antonio Rüdiger standen mit dem FC Chelsea ebenso im Finale der Champions League wie auf der anderen Seite Ilkay Gündogan.
Aber nicht nur ohne dieses Quartett bot der Test der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark etwas Licht, vor allem jedoch eben auch Schatten. Das gab Nationaltrainer Joachim Löw später nach dem 1:1 (0:0) auch unumwunden zu. Vor allem für das Gegentor zum Ausgleich der Skandinavier fand Löw sehr deutliche Worte. Niklas Süle hätte laut des Bundestrainers „sicher schneller den Passweg im Zentrum schließen können. Mats Hummels ist in der schlechteren Position und kann den Pass nicht mehr verhindern“, so Joachim Löw. Doch beim Remis in Innsbruck war ja nicht alles schlecht. Thomas Müller etwa war sofort präsent. So als habe er nie fast 1000 Tage in der Nationalmannschaft gefehlt.
Joachim Löw hat bis zum Frankreich-Match einen klaren Plan
Was allerdings auffiel nach dem Schlusspfiff: Joachim Löw erhöht den Druck, spricht Unzulänglichkeiten deutlicher an, verschärft den Konkurrenzkampf. „Die Konstanz, über 90 Minuten ein Spiel konsequent zu Ende bringen, ist ein Thema“, meinte er nach dem Match. Und weiter: „In der Offensive haben einige Laufwege nicht gepasst, das auch.“ Löws Plan ist klar, ist strukturier: „Wir haben einige Themen, an denen wir arbeiten müssen. Ab Freitag sind wir im Training auch vollzählig. Dann haben wir noch den einen Test und dann noch über eine Woche, um uns auf Frankreich vorzubereiten.“ Gegen den amtierenden Weltmeister aus 2018 absolviert die DFB-Auswahl bei der EM 2021 in der Gruppe F am 15. Juni in München ihr erstes Vorrundenspiel. Danach geht es gegen Portugal (19. Juni) und gegen Ungarn (23. Juni). Und dann hoffentlich noch mit einem EM-Achtelfinale weiter.
Neuhaus belohnt Deutschland für die Überlegenheit
Konstanz – sie ist und bleibt also das große Thema bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Denn eine Stunde lang dominierte die DFB-Auswahl gegen Kontrahent Dänemark. Aber bis zur Pause wollten keine Tore fallen, auch weil Serge Gnabry etwas zu genau zielte und nur den Querbalken traf (44.). Direkt nach der Pause belohnte sich Deutschland schließlich mit der Führung. Eine Flanke von Gosens landete zunächst bei Kimmich, der allerdings noch entscheidend gestört werden konnte. Nicht aber Florian Neuhaus, dem nur noch aus sechs Metern zum 1:0 einschieben brauchte (48.).
Poulsen schlägt eiskalt zu, Kimmich an die Latte
Deutschland blieb am Drücker. Verlor dann allerdings auch nach 60 gespielten Minuten zusehends den Faden. Und so erzielte Dänemark mit der ersten echten großen Chance in der 71. Minute direkt den Ausgleich. Poulsen von RB Leipzig nutzte den tollen Pass von Eriksen. Süle und Hummels waren machtlos, Löw ging wie erwähnt in die Kritik. Siegen hätte die DFB-Auswahl trotzdem noch, aber wieder war das Aluminium im Weg. Nach Vorarbeit von Ginter hatte sich Kimmich schön von Vestergaard gelöst. Doch von seinem Knie prallte das Leder an die Unterkante der Latte – und zurück ins Feld (77.).
Letzter Test am Montag gegen Lettland
Am Ende blieb es also beim 1:1 zwischen Deutschland und Dänemark, was einige Fragezeichen hinterlässt. Antworten kann die deutsche Mannschaft jetzt am nächsten Montag (7. Juni) liefern. Dann trifft sie im zweiten und damit auch schon letzten Testspiel auf das Nationalteam aus Lettland. Die Partie findet in der Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf statt und ist live im Free-TV bei RTL zu sehen. Anpfiff ist um 20.45 Uhr.