Nach Ecke getroffen: Standardsituationen der Nationalelf

Hamburg. Wo sich der HSV seit Jahren abmüht die 2. Bundesliga wieder zu verlassen, hatte die DFB-Elf ihren ersten Auftritt seit 2009. Damals verließ die Truppe unter Pfiffen – nach einem Finnland-Spiel – den Rasen. Obwohl es gegen die Rumänen ein hartes Stück Arbeit gewesen ist, gab es zwölf Jahre später Applaus.

Es ist nicht nur, dass die Standardsituationen der Nationelelf inzwischen erfolgreicher geworden sind. Ein deutliches Konzept steht dahinter. Es lassen sich Laufwege und Stafetten erkennen. Nehmen wir doch den 2:1-Siegtreffer gegen die rumänische Nationalmannschaft einmal genau unter die Lupe. Joshua Kimmich vertrat als Kapitän Manuel Neuer und trat die besagte Ecke. Er visierte den kurzen Pfosten an. Dort lauerte sein Partner im defensiven, zentralen Mittelfeld – Leon Goretzka. Doch die Bayern-Stafette endete nicht an diesem Punkt. Denn Goretzka zielte mit dem Kopf nicht auf das Tor, sondern auf den langen Pfosten. Dort stand Thomas Müller blank. Der dritte Bayern-Kicker hatte keine Probleme zu vollenden.

Wir müssen gar nicht weit in die Vergangenheit schauen, um einen weiteren Treffer per Standard zu entdecken. Ebenfalls unter Hansi Flick gab es nämlich das 4:0 über Island. Ja, die Isländer sind gerade überhaupt nicht in Form. Dennoch wollen wurden die Standardsituationen der Nationalelf begutachtet. Immerhin lief genau dieser Aspekt unter Löw eher grausig. Auch den Freistoß gegen Island trat Kimmich. Antonio Rüdiger vom FC Chelsea war es, der im Strafraum am höchsten sprang. Außerdem gelang es dem Verteidiger den Kopfball platziert und schwungvoll zugleich ins rechte Eck zu befördern. Jetzt noch einen Sieg gegen Nordmazedonien und schon ist die Qualifikation zur Weltmeisterschaft eigentlich in trockenen Tüchern.

Warum läuft es mit den Standards in der DFB-Elf jetzt rund?

Bezüglich der Standardsituationen der Nationalelf ist besonders ein Name hervorzuheben – Mads Buttgereit. Denn der Halb-Däne wurde extra wegen der Standards zum DFB geholt. Es war der Wunsch von Trainer Hansi Flick diesen Individualtrainer zu verpflichten. Dieselbe Rolle erfüllte er bereits für Dänemark. Laut seiner Aussage unterschätzen viele Clubs die Möglichkeiten der Standards. Da die Deutschen in den letzten zwei Partien zwei Standardtore erzielten, scheint seine Theorie derzeit auf soliden Füßen zu stehen.

Ebenfalls Recht behalten hat Hansi Flick. Er wollte den Standard-Spezialisten auch deshalb haben, weil die Vorbereitungszeit zur WM 2022 nicht sonderlich lang ist. Auch die Defensivstandards, die zuletzt unter Jogi Löw gar nicht gegriffen haben, wurden nach unserem Ersteindruck aufgewertet.

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