Hoeneß: Kann so nicht weitergehen

Sportlich gesehen lieferte das 3:0 von Deutschland gegen Island nur wenige Ansatzpunkte für Kritik. Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß fand dafür aber umso deutlichere Worte in Richtung DFB. In gleich mehreren Bereichen kritisierte Hoeneß die Arbeit beim Fußball-Bund auf den Führungsebenen.

Als TV-Experte ist Uli Hoeneß ein Garant für Gesprächsstoff. Am Mittwoch äußerte sich der ehemalige Bayern-Präsident gleich mehrfach kritisch über den DFB. Besonders der Machkampf und die Unruhe gegen Präsident Fritz Keller stoßen dem heutigen Ehrenpräsident des Rekordmeisters sauer auf. Hier müssten seiner Meinung nach personelle Veränderungen erfolgen, so Hoeneß. „Ich denke da speziell an den Generalsekretär, der glaube ich völlig überfordert ist in dieser Position. Der Schatzmeister ist ein Arbeitsrechtler. Wir wissen ja selbst, die Steuerfahndung geht beim DFB so oft ein wie der Briefträger. Das kann so nicht weitergehen.“

Auch die Diskussionen um die Repräsentanz deutscher Vertreter im europäischen Fußball bringt Hoeneß auf die Palme. Hoeneß sprach sich dafür aus, dass Karl-Heinz Rummenigge sowohl bei der Fifa als auch bei der Uefa vertreten sein sollte. Bei allen anderen Akteuren würde es aktuell nicht mehr um den Fußball gehen. „Es geht denen nur um sich selbst“, so Hoeneß.

Zukunft des Fußballs in Gefahr

Kritik muss sich der DFB vom Bayern-Ehrenpräsident auch mit Blick auf das Verhalten in der aktuellen Krise gefallen lassen. „In all diesen Zeiten höre ich vom DFB überhaupt nichts. Das ist ein Riesenproblem für den Amateur- und den Jugendfußball. Es gibt keine Konzepte. Jetzt müssten die Herrschaften mal damit anfangen. Es sind hunderttausende Jugendliche ausgetreten aus den Vereinen, weil sie nicht mehr kicken können. Auch die Liga muss Geld in die Hand nehmen, um mitzuhelfen, dass der Fundus an Nachwuchsspielern nicht austrocknet“, erklärte Hoeneß. Offensichtlich sieht der 69-Jährige die Situation rund um die die DFB-Zentrale als enorm kritisch an.